16 Akteure des deutschen Finanzsektors, mit Aktiva von mehr als 5,5 Billionen Euro und über 46 Millionen Kundenverbindungen in Deutschland, haben eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Durch die vereinbarte Messung, Veröffentlichung und Zielsetzung zur Reduzierung der mit den Kredit- und Investmentportfolios verbundenen Emissionen, will der Finanzsektor einen Klimaschutzbeitrag leisten und eine nachhaltige und zukunftsfähige Weiterentwicklung der Wirtschaft unterstützen. Damit kommt der deutsche Finanzplatz dem von der Bundesregierung Anfang 2019 gesetzten Ziel einen Schritt näher, Deutschland zu einem der führenden Standorte für nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance) zu machen.
Diese aus dem Bankenbereich des Finanzsektors heraus entstandene Initiative hat das Ziel, aktiv an der Gestaltung einer für die Zukunftsfähigkeit wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben mitzuwirken, nämlich der erfolgreichen gesellschaftlichen Transformation zur Begrenzung des Klimawandels. Die Unterzeichner richten ihre jeweiligen Produkte und Dienstleistungen sowie ihre Engagements und Initiativen entsprechend aus, um durch die Finanzierung der Transformation hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Wirtschaft und Gesellschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und das 1,5 Grad Ziel anzustreben. Durch die aktive Begleitung des Umbaus werden gleichzeitig Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit der finanzierten Unternehmen gestärkt sowie Nachhaltigkeits- und Ausfallrisiken bei den Banken reduziert.
Konkret bedeutet dies, dass jeder Unterzeichner bis Ende 2022 gegenseitig akzeptierte Methoden zur Messung der Klimaauswirkungen seiner Kredit- und Investmentportfolien entwickelt und einführt und diese dann im Einklang mit den nationalen und internationalen Klimazielen steuert. Die Vereinbarung gilt nur für solche Investmentportfolios, die nicht Gegenstand des Fonds- oder Mandatsgeschäfts sind. Das Fonds- und Mandatsgeschäft wird schrittweise ohne feste zeitliche Vorgaben berücksichtigt.
Die Unterzeichner wollen sich gegenseitig dabei unterstützen die notwendigen Emissionsdaten zu erheben und Methoden zur Messung sowie Ansätzen zur Steuerung des Bankgeschäfts im Einklang mit den Zielen zu entwickeln. Um der gemeinsamen Verantwortung und der jedes einzelnen Akteurs gerecht zu werden, verpflichtet sich jeder Unterzeichner jährlich (z.B. im Rahmen seiner bestehenden Berichtsformate) über den individuellen Fortschritt bezüglich der Implementierung zu berichten.
Zu den Unterzeichnern gehören u.a. Commerzbank, Deutsche Bank und Evangelische Bank sowie GLS Bank, HypoVereinsbank und LBBW.