TTIP: Gefährdet die schlechte CSR-Performance der US-Unternehmen europäische Nachhaltigkeitsstandards?

Kritiker am Freihandelsabkommen TTIP befürchten, dass die hohen europäischen Standards beispielsweise beim Umwelt- und Klimaschutz durch das für Unternehmen vorgesehene Recht untergraben werden, gegen die entsprechenden Regelungen klagen zu können, wenn sie sich davon in ihrer Geschäftstätigkeit behindert fühlen. Für den aktuell erschienenen oekom Corporate Responsibility Review 2015 hat die Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research vor diesem Hintergrund die Nachhaltigkeitsleistungen von US- und EU-Großunternehmen miteinander vergleichen. Dabei zeigte sich, dass US-Unternehmen sich bisher deutlich weniger mit den Herausforderungen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Während die EU-Unternehmen von oekom research eine durchschnittliche Bewertung von 40,6 auf der von 0 bis 100 (Bestwert) reichenden Skala erhielten, kamen die US-Unternehmen nur auf eine durchschnittliche Bewertung von nur 25,2. Auch in Branchen, in denen der Waren- und Dienstleistungsaustausch zwischen den beiden Wirtschaftsräumen besonders groß ist, wie z. B. in der Automobilbranche und dem Maschinenbau, zeigen europäische Unternehmen bessere Leistungen im Nachhaltigkeitsbereich. Das Institut für nachhaltige Kapitalanlagen hat oekom research bei der Erstellung der Studie unterstützt.