Eine lebendige und aktive Engagement-Kultur hat sich hierzulande noch nicht wirklich etabliert. Dies ist eine zentrale Schlussfolgerung aus den Ergebnissen eines CRIC-Projekts, das sich mit verschiedenen Aspekten von nachhaltigen Anlagestrategien, die bei Dialogen oder den Aktionärsrechten ansetzen, befasst hat. Den Bericht zu diesem Projekt „Recherche Ist-Stand Engagement. Eine internationale Analyse mit Schwerpunkt auf dem deutschsprachigen Raum“ hat CRIC am 30. März 2022 veröffentlicht. Er soll Aufschluss geben über den Status quo bezüglich formeller und informeller Regulierung, der Akteurs-Landschaft, Engagement-Themen und der Forschung.
Unter anderem folgende weitere Erkenntnisse konnten aus Recherchen sowie Interviews mit Expertinnen und Experten (unter anderem auch mit Rolf D. Häßler vom NKI) gewonnen werden:
- Politisch und regulatorisch sind Maßnahmen in der Diskussion, die neben rechtlichen Barrieren verstärkte Transparenzpflichten und mehr Qualität zum Gegenstand haben.
- Kollaboratives Engagement wird als sehr wichtig erachtet. Entsprechende Angebote, beispielsweise Plattformen, sind gefragt.
- Mit Blick auf Dienstleister wird ein Mangel an Vielfalt beklagt. Es gibt einen Bedarf an individualisierten, passgenauen und innovativeren Services.
- NGOs werden als wichtige Akteure angesehen. Eine aktivere Rolle ist erwünscht.
- Das Top-Engagement-Thema ist der Klimawandel. Ansonsten lassen sich inhaltliche Trends kaum ausmachen.